Diese Designfiktion basiert auf den Ideen des US-amerikanischen Designers Ken Isaacs, der in den 1960er- und 70er-Jahren modulare Wohnsysteme entwickelte, die von Nutzer*innen selbst gebaut und flexibel genutzt werden konnten. Mit Projekten wie der Living Structure und der Knowledge Box wollte er Architektur demokratisieren und zugänglicher machen. Seine Bauanleitungen waren open-source und richteten sich bewusst an Laien statt an Architekturelite.
Wichtig war Isaacs vor allem ein klares Stecksystem, das sich leicht aus verfügbaren Materialien zusammensetzen ließ. Seine Entwürfe waren ein bewusster Gegenentwurf zum standardisierten Wohnen der Nachkriegszeit und standen für Selbstbestimmung, Mobilität und Funktionalität.
Die hier entwickelte Designfiktion überträgt Isaacs’ Prinzipien in einen heutigen Kontext: Die Zelle ist kompakt gestaltet, etwa so groß wie eine alte Telefonzelle, und ermöglicht ortsunabhängiges Lernen. Ihr Aufbau basiert auf einem einfachen Stecksystem, das durch farbliche Markierungen intuitiv verständlich ist und ohne Werkzeug montiert werden kann. Als Materialien kommen leichte, lokal verfügbare Rohstoffe wie Bambus oder recyceltes Aluminium zum Einsatz, ergänzt durch wetterfeste Textilbespannungen oder leichte Verbundplatten.
Die Zelle ist so gestaltet, dass sie Schutz vor Sonne und Regen bietet, gleichzeitig aber leicht zu transportieren und aufzubauen bleibt. Auf dem Dach ist ein integriertes Solarpanel installiert, das die notwendige Energie für einen kleinen Laptop oder ein Tablet liefert. Diese Geräte sind mit Offline-Lerninhalten ausgestattet, sodass auch in Regionen ohne stabile Internetverbindung Bildung möglich wird. Zusätzlich könnte eine einfache LED-Beleuchtung und eine Ladestation ergänzt werden. Die Lernzellen sollten nicht nur im individuellen Besitz sein, sondern auch als Teil einer öffentlichen Infrastruktur fungieren. Sie werden an strategischen Orten aufgestellt – etwa in Parks oder Sportanlagen, Dorfplätze oder Marktplätze , Innenhöfe von Schulen oder Universitäten, Öffentliche Bibliotheken (als erweiterte, mobile Lernstationen draußen), Raststätten – und stehen allen Menschen kostenfrei zur Verfügung. Dadurch wird Wissen niedrigschwellig, flexibel und gemeinschaftlich zugänglich gemacht. Die Idee folgt dem Prinzip solidarischer Nutzung, ähnlich wie heutige öffentliche Bücherschränke oder WLAN-Hotspots. Ein zentrales Element des Konzepts ist die offene Verfügbarkeit der Baupläne: Alle Konstruktionsanleitungen und Materiallisten werden frei als Open-Source-Dokumente veröffentlicht. Sie sind über digitale Plattformen zugänglich, können lokal heruntergeladen werden oder direkt über QR-Codes an den Lernzellen selbst abgerufen werden. Dadurch wird es weltweit möglich, dass Menschen die Strukturen eigenständig nachbauen, anpassen und verbreiten. So entsteht ein flexibles und unabhängiges Lernsystem, das individuelle Bildung überall ermöglicht. Ganz im Sinne von Ken Isaacs basiert das System auf Offenheit, Selbstermächtigung und der Idee Wissen und Werkzeuge allen Menschen zugänglich zu machen.
Analyse des Konzepts anhand von Designfiktion Kritierien.
Reality Check anhand aktueller Studien und Forschung.
Bambus und recyceltes Aluminium sind theoretisch nachhaltig, doch regionale Verfügbarkeit variiert stark. Bambus erfordert spezifische Klimabedingungen (vgl. "Bamboo as a Building Material" – Janssen, 2000), während Aluminium-Recycling energieintensiv bleibt (IAI, 2022). Lokale Adaption könnte scheitern, wo Ersatzmaterialien nicht kostengünstig sind.
Solarpanels für Laptopbetrieb sind realistisch (ca. 50–100W nötig), aber LED-Beleuchtung und Ladestation erhöhen Energiebedarf. Ohne Speicherlösung (z.B. Powerbanks) ist Nutzung bei Bewölkung fragil. Offline-Lerninhalte erfordern regelmäßige Updates – wie? (Keine Forschung zu dezentralen Update-Mechanismen gefunden.)
Open-Source-Pläne bergen Missbrauchsgefahr (z.B. kommerzielle Aneignung ohne Gemeinwohlorientierung). Partizipative Nutzung setzt voraus, dass Gemeinschaften Wartung übernehmen – ohne klare Governance-Strukturen droht Vandalismus (Beispiel: Bücherschränke in urbanen Brennpunkten).
Isaacs’ DIY-Ansatz ähnelt Ivan Illichs "Deschooling Society" (1971), doch heutige Bildungssysteme sind stärker reguliert. Unklar ist, ob informelle Lernräume Zertifizierungslogiken umgehen können.
Statt fixer Zellen wären adaptive Kit-Systeme (z.B. "WikiHouse") evtl. flexibler, aber komplexer in der Umsetzung.
ᏰᏒᏋᏋᎴᏋᏒ LLM is working now...
Übersetzung und Reduktion des Prototypen in eine machbare Form.
Zeigt die ethische Perspektive auf das Konzept
intrinsics
Zeigt Verbindungen oder interessante Überschneidungen zu anderen Konzepten innerhalb dieser BREEDER Instanz.
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