Superstudio war ein italienisches Architektur- und Designkollektiv, gegründet 1966 in Florenz. Sie waren Teil der „Radikalen Architektur“-Bewegung, die sich gegen den Funktionalismus und die Kommerzialisierung der Architektur stellte. Ihre Arbeiten waren provokative, spekulative Entwürfe, die Architektur als Werkzeug gesellschaftlicher Kritik verstanden
Superstudio wollte nicht bauen, sondern zum Denken anregen. Architektur war für sie ein Medium, um Gesellschaft, Macht, Technologie und Zukunft zu reflektieren.
In den späten 1960er Jahren zeichnete das florentinische Kollektiv Superstudio eine Welt, die von einem unendlichen Raster überzogen war – das Continuous Monument. Dieses visuelle Manifest war nicht bloß ein architektonischer Entwurf, sondern eine radikale Kritik an der Gesellschaft, der Planbarkeit des Urbanen, an Technologiegläubigkeit und kapitalistischer Gleichmacherei. Das Raster wurde zur totalitären Geste, zur Utopie und Dystopie zugleich – ein ästhetisches Statement gegen eine Architektur, die keine Fragen mehr stellte.
„Wir leben nicht mehr in Räumen – wir leben in Layern. Die Welt ist nicht mehr gebaut – sie ist gestreamt. Das Raster kennt keine Mauern. Nur Daten. Wir nennen es Fortschritt. Aber nichts hat mehr Tiefe.“
The Seamless Layer ist ein unendliches, digitales Interface, das alles durchdringt. Städte, Landschaften, Körper, Gedanken – alle existieren nur noch als Knotenpunkte in einem intelligenten Raster. Die gebaute Umwelt ist sekundär geworden. Architektur ist kein physisches Objekt mehr, sondern eine programmierte Oberfläche. Der Raum wird nicht mehr geplant – er wird gestreamt. Realität wird gerendert, nicht gebaut.
Es ist das digitale Erbe des Continuous Monument. Es übersetzt Superstudios Kritik an der Uniformierung der Welt in eine post-digitale Zukunft. Die Frage ist heute nicht mehr, wie wir bauen – sondern, ob wir überhaupt noch bauen müssen, wenn alles bereits durch das Raster gedacht, bewertet und kontrolliert wird.
null