TF
BREEDER
BIBO
PROTOMAT
LAB
Cover Image
✎ von am Mai 20, 2025 -

Zukünfte gestalten: Der Wandelnde Markt und die Terrassenstadt

1. **Der Wandelnde Markt** ist eine mobile, gemeinschaftsbasierte Mikrostadt, die Wissen, Werkzeuge und Subsistenzwirtschaft in periphere Regionen bringt – eine Ökonomie der Beziehung statt des Wachstums. 2. **Die Terrassenstadt** ist ein vertikales Stadtmodell, das Wohnen, Landwirtschaft und Energiegewinnung integriert, um urbane Selbstversorgung durch Permakultur und Kreislaufdesign zu ermöglichen. 3. Beide Prototypen zeigen, wie Zukunft durch Gemeinschaft, Anpassungsfähigkeit und Regeneration gestaltet werden kann – nicht als Utopie, sondern als gelebte Praxis.

Zwei spekulative Prototypen für resiliente Lebensformen

Der Wandelnde Markt – Nomadische Subsistenz als regeneratives Modell Inmitten globaler Umbrüche und wachsender Klimakrisen stellt sich die Frage, wie Zukunft jenseits zentralisierter Megaprojekte, technikfixierter Visionen und konsumgetriebener Lebensweisen aussehen kann. Der Wandelnde Markt ist eine radikale, zugleich tief verwurzelte Antwort: eine mobile Mikrostadt, die sich durch periphere Landschaften, verlassene Dörfer und transformierende Räume bewegt.

Statt Waren zu verkaufen, bringt der Wandelnde Markt gemeinschaftliches Wissen, Werkzeuge, Saatgut, Reparaturfähigkeit und Erzählungen von Selbstversorgung mit. Er setzt auf Subsistenzwirtschaft, Kreislaufdenken und Commons – in direkter Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften, die ihn empfangen, weiterbauen und verändern. Jedes Modul ist energieautark, reparierbar und offen für Weiterentwicklung: Werkstätten, Küchen, Wasseraufbereitung, Bildungsräume – alles rollend, alles offen, alles gemeinschaftlich.

Der Markt ist nicht Produkt, sondern Prozess. Er stellt die Frage: Wie sähe eine Ökonomie aus, wenn sie auf Beziehung, Fürsorge und Regeneration statt auf Wachstum und Extraktion beruhte?

Bildbeschreibung Bildbeschreibung Bildbeschreibung

Die Terrassenstadt – Urban Subsistenz in vertikaler Permakultur Städte gelten heute als Zentren von Innovation, zugleich aber auch als Hotspots des Ressourcenverbrauchs, der sozialen Vereinzelung und der ökologischen Krise. Die Terrassenstadt antwortet darauf mit einem experimentellen Gegenentwurf: einem Stadtviertel, das sich in Terrassen gliedert – jede Ebene ein Element einer urbanen Selbstversorgungsgesellschaft.

Wohnraum, Landwirtschaft, Wasseraufbereitung, Energiegewinnung und Gemeinschaftsräume sind nicht voneinander getrennt, sondern integriert. Vertikale Permakultur ersetzt Rasenflächen; Fassaden tragen essbare Pflanzen; Dächer speichern Regenwasser; unterirdische Aquaponiksysteme bieten die Möglichkeit Lebensräume für Fisch und Versorgung von Gemüse zu sein. Die Gebäude bestehen aus lokalen, recycelten Materialien – Lehm, Holz, Naturstein – und erzeugen mehr Energie, als sie verbrauchen.

Die Terrassenstadt ist ein ökologisches wie soziales Ökosystem. Sie wird nicht gebaut, sondern gestaltet – im Dialog mit den Menschen vor Ort. Die Architektur ist anpassungsfähig, modular und offen für kulturelle Kontextualisierung. Sie ist keine technokratische Vision, sondern ein Common Space: Ort des Lernens, Teilens und Wachsens.

Bildbeschreibung Bildbeschreibung Bildbeschreibung Bildbeschreibung

Zwei Prototypen – Ein Ziel Beide Projekte – der Wandelnde Markt und die Terrassenstadt – stehen für eine neue Form von Zukünftsdenken: nicht als futuristische Fantasie, sondern als konkret erfahrbare Möglichkeit. Sie verbinden Design mit Alltag, Ökologie mit Kultur, Spekulation mit Handlung.

Sie laden dazu ein, Zukunft nicht als etwas Abstraktes zu denken, sondern als das, was in gemeinschaftlicher Praxis entstehen kann – aus dem, was wir bereits wissen, teilen und reparieren können.!




speculatives

Analyse des Konzepts anhand von Designfiktion Kritierien.


#1 Bezug zur eigenen Lebenswelt
Beide Prototypen sprechen direkt alltägliche Bedürfnisse an: Ernährung, Wohnen, Gemeinschaft. Der Wandelnde Markt greift Sehnsüchte nach lokaler Vernetzung und Entschleunigung auf, während die Terrassenstadt urbane Lebensrealitäten mit Selbstversorgung verbindet. Allerdings fehlt eine konkrete Brücke zu bestehenden Strukturen – wie gelingt der Übergang aus heutigen Konsumgewohnheiten?

#2 Relevanz gesellschaftlicher Themen
Klimakrise, Ressourcenknappheit und soziale Fragmentierung werden klar adressiert. Die Lösungsansätze sind progressiv, aber die Machbarkeit bleibt vage. Wie werden politische Widerstände oder wirtschaftliche Interessen überwunden? Die Konzepte wirken hier etwas idealisiert.

#3 Gestalterische Zuspitzung
Die Ideen sind bewusst radikal – etwa die nomadische Mikrostadt oder vertikale Permakultur. Diese Überzeichnung regt zum Nachdenken an, riskiert aber auch, als utopisch abgetan zu werden. Eine stärkere Verankerung in realen Pilotprojekten würde die Glaubwürdigkeit erhöhen.

#4 Symbolik und Metaphern
Der Wandelnde Markt als Symbol für Kreislaufdenken und die Terrassenstadt als lebendiger Organismus sind starke Bilder. Allerdings könnten zusätzliche Metaphern (z.B. „Stadt als Wald“) die Komplexität noch besser fassbar machen.

#5 Narrative Konsistenz
Beide Prototypen folgen einem klaren Spannungsbogen: Problem → radikale Alternative → partizipative Umsetzung. Doch wie entsteht aus Modulen eine funktionierende Gemeinschaft? Hier fehlt eine schlüssige Erklärung für den Skalierungsprozess.

#6 Irritative Reibung
Die Abkehr von Wachstumslogik und Zentralisierung provoziert – besonders im Kontrast zu Tech-Utopien. Allerdings irritiert die fehlende Auseinandersetzung mit Konflikten: Wer entscheidet im Wandelnden Markt? Wie wird Eigentum in der Terrassenstadt geregelt?

#7 Varianz
Die beiden Prototypen bieten gute Kontraste (nomadisch vs. sesshaft, ländlich vs. urban). Doch wo sind die dystopischen Varianten? Wie sähe ein Scheitern aus? Mehr Szenarien würden die Reflexion vertiefen.

realistics

Reality Check anhand aktueller Studien und Forschung.


Reality-Check: Wandelnder Markt

Machbarkeit: Mobile Mikrostädte sind technisch realisierbar (Bezug: Tiny-House-Bewegung, Nomadentraditionen). Energieautarkie durch Solar/Wind ist möglich, aber logistische Herausforderungen (Infrastruktur, Rechtssysteme) sind unterschätzt.
Risiken: Abhängigkeit von lokaler Kooperation – ohne starke Commons-Institutionen (Ostrom 1990) droht Fragmentierung. Skalierung fraglich: Subsistenzwirtschaft erfordert Zeit/Ressourcen, die in kapitalistischen Systemen knapp sind.
Implikationen: Radikale Dezentralisierung könnte bestehende Versorgungsnetze untergraben. Alternativ: Hybridmodelle (z.B. temporäre "Skill-Sharing-Nodes" in Postwachstumsökonomien).

Reality-Check: Terrassenstadt

Machbarkeit: Vertikale Landwirtschaft existiert (Bezug: Singapurs Sky Greens), aber Energie-Plus-Gebäude im urbanen Maßstab sind selten. Materialien (Lehm/Holz) stoßen auf Bauvorschriften in Städten.
Risiken: Soziale Homogenisierung – partizipative Planung erfordert Machtausgleich (Arnstein 1969), der oft scheitert. Aquaponik ist anfällig für Systemausfälle (Bezug: Forschungsdefizite zu skalierter urbaner Aquakultur).
Implikationen: Städte als "ökologische Mosaike" (Odum 1971) brauchen politische Umbrüche. Pragmatischer Ansatz: Retrofit bestehender Gebäude mit Permakultur-Elementen.

Theoretische Lücke

Beide Konzepte vernachlässigen polit-ökonomische Machtstrukturen (Bezug: Marxistische Stadtforschung). Ohne Eigentumsreform droht Co-Opting durch Greenwashing-Initiativen. Experimentierfeld: Kommunale Landtrusts als Basis.

👾

ᏰᏒᏋᏋᎴᏋᏒ LLM is working now...


metadata

pragmatics

Relektiert die Kernideen des Konzepts und generiert vereinfachte Varianten - die mit niederschwelligen Methoden und Materialien umsetzbar sind.


Minimalistisch – Der Wandelnde Koffer
Ein einzelner Koffer wird zum mobilen Mikromarkt. Er enthält Saatgut, einfache Werkzeuge, eine Anleitung für lokale Reparaturtechniken und ein Notizbuch für Geschichten und Wissen. Der Koffer kann von Person zu Person weitergegeben werden, wobei jede etwas hinzufügt oder verändert. Statt einer ganzen Stadt wird hier das Prinzip des Teilens und Weitergebens auf das kleinste Format reduziert. Der Koffer lässt sich leicht transportieren und in jedem Haushalt öffnen – ohne Aufwand, aber mit der gleichen Idee des gemeinschaftlichen Austauschs.

Invertiert – Der Feste Markt
Anstatt einen Markt zu bewegen, wird ein fester Punkt geschaffen, an dem Menschen selbst mobil werden müssen. Ein leerer Raum oder ein Tisch in der Nachbarschaft wird zum Sammelpunkt. Jeder bringt etwas mit: Werkzeuge, Wissen, Saatgut oder einfach Zeit. Der Markt bleibt ortsfest, aber die Menschen kommen und gehen, tragen bei und nehmen mit. Die Inversion liegt darin, dass nicht der Markt nomadisch ist, sondern die Teilnehmenden. Es entsteht ein temporärer Knotenpunkt für Subsistenz, ohne komplexe Infrastruktur.

Transformiert – Der Unsichtbare Markt
Der Markt existiert nur als Idee und wird durch digitale oder analoge Spuren sichtbar. An Wänden, Bäumen oder Laternenpfählen werden Zettel angebracht, auf denen Menschen Angebote oder Gesuche hinterlassen: "Kann nähen", "Suche Tomatensamen", "Zeige dir, wie man repariert". Der Markt hat keine physische Form, sondern lebt durch die Interaktionen der Menschen. Er provoziert die Frage, ob überhaupt ein physischer Raum nötig ist oder ob die Idee des Teilens genügt, um Gemeinschaft zu schaffen.

Minimalistisch – Die Fensterbank-Terrassen
Eine einzelne Fensterbank wird zur kleinsten Einheit der Terrassenstadt. Sie wird in Schichten unterteilt: Unten Kräuter, darüber Gemüse, ganz oben eine kleine Wasserschale für Insekten. Das Prinzip der vertikalen Permakultur wird auf den häuslichen Maßstab übertragen. Jeder kann sofort beginnen, ohne Umbauten oder besondere Materialien. Die Fensterbank zeigt, wie Selbstversorgung im Kleinen funktioniert.

Invertiert – Die Untergrund-Terrassen
Statt nach oben zu bauen, wird nach unten gedacht. Ein Blumenkasten oder Eimer wird mit Löchern versehen und schichtweise bepflanzt – Wurzeln oben, Blätter unten. Das invertierte Wachstum stellt die gewohnte Perspektive auf Permakultur infrage und zeigt, dass Subsistenz auch unkonventionelle Wege gehen kann. Das System ist simpel, aber regt zum Nachdenken über Raum und Richtung an.

Transformiert – Die Nomadischen Terrassen
Pflanzen werden in Taschen, Rucksäcke oder alte Kleidung gesät und mitgetragen. Die Terrassenstadt löst sich von ihrem Ort und wird beweglich. Die Provokation liegt darin, dass urbane Subsistenz nicht an feste Strukturen gebunden sein muss. Die Pflanzen wachsen, während die Menschen unterwegs sind – ein Widerspruch zur Idee des sesshaften Gärtnerns, der aber neue Möglichkeiten eröffnet.

ethics

Reflektiert die ethische Perspektive auf das Projekt - sucht und hinterfragt kritische blinde Flecken im Konzept und entwickelt erbauliche loesungsorientierte Fragestellungen.


Allgemeine ethische Implikation und Wirkung in die Gesellschaft

Beide Konzepte – der Wandelnde Markt und die Terrassenstadt – zielen auf eine nachhaltige, gemeinschaftsorientierte Lebensweise ab. Sie fördern Resilienz durch lokale Selbstversorgung, Kreislaufwirtschaft und soziale Vernetzung. Ethisch betrachtet, könnten sie zu einer gerechteren Verteilung von Ressourcen beitragen und Abhängigkeiten von globalen Märkten reduzieren. Allerdings besteht die Gefahr, dass solche Modelle nur für bestimmte Gruppen zugänglich sind – etwa für Menschen mit Zeit, Wissen oder Zugang zu Gemeinschaften. Ohne strukturelle Unterstützung könnten sie zu Nischenlösungen werden, die bestehende Ungleichheiten nicht aufbrechen, sondern sogar verstärken, wenn sie nur privilegierten Schichten offenstehen.

Diskriminierung durch das Konzept, verwendete Technologien oder der Grundidee

Der Wandelnde Markt setzt auf nomadische Subsistenz, was für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder festen Bindungen (z. B. Pflegeverantwortung) eine Hürde darstellen könnte. Auch die Terrassenstadt erfordert körperliche Arbeit und technisches Know-how – wer nicht über diese Fähigkeiten verfügt, könnte ausgeschlossen werden. Zudem könnten beide Modelle indirekt kulturelle Vorstellungen von "richtigem" Leben reproduzieren, indem sie bestimmte Lebensweisen (z. B. ländliche Subsistenz oder urbane Permakultur) als ideal darstellen, ohne Alternativen für Menschen zu bieten, die andere Bedürfnisse haben.

Reproduktion kolonialer oder patriarchaler Denkmuster oder Filterblasen

Beide Projekte betonen Gemeinschaft und lokales Wissen, was positiv ist, aber auch zur Romantisierung von "traditionellen" Lebensweisen führen kann. Wenn nicht bewusst darauf geachtet wird, könnten koloniale Muster reproduziert werden – etwa durch die unkritische Übernahme indigener Praktiken ohne Anerkennung oder Beteiligung der Ursprungsgemeinschaften. Auch die Gefahr einer Filterblase besteht: Wenn nur gleichgesinnte, oft bereits ökologisch bewusste Menschen teilnehmen, fehlt der Austausch mit anderen Perspektiven. Patriarchale Strukturen könnten sich fortsetzen, wenn Care-Arbeit ungleich verteilt bleibt oder wenn Entscheidungsmacht innerhalb der Gemeinschaften nicht gerecht organisiert wird.

Insgesamt sind die Konzepte inspirierend, aber ihre Umsetzung müsste sorgfältig reflektiert werden, um Ausschlüsse zu vermeiden und wirklich inklusiv zu sein.

intrinsics

Reflektiert zugrundeliegende intrinsische Motivation des Projektes - untersucht diese kritisch und reflektiert mit erbaulichen Fragestellungen.


network

Zeigt Verbindungen oder interessante Überschneidungen zu anderen Konzepten innerhalb dieser BREEDER Instanz.


null

(◉‿◉)
Ich bin der Prototyp! Sprich mit mir.

Denke nach...
Hier kommt dein Inhalt