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- zuletzt editiert von Tristan Schulze am April 20, 2025 -

Soft Power – Cuddle for Adults

Soft Power ist ein übergroßes, karikierendes Kuscheltier von Donald Trump, gedacht für Erwachsene, das die Ambivalenz zwischen Trost und autoritären Tendenzen aufdeckt. Es dient als kritisches Designobjekt, welches politische Bedürfnisse emotional reflektieren lässt und die soziale und politische Dynamik globaler autoritärer Sehnsüchte in eine nahezu kindliche Form überführt, um zur Auseinandersetzung zu animieren.

Soft Power ist ein spekulatives, kritisches Designobjekt: ein übergroßes Kuscheltier, das Donald Trump in karikierter, aber eindeutig wiedererkennbarer Form darstellt. Es ist nicht für Kinder konzipiert, sondern gezielt für Erwachsene. Die Geste des Kuschelns wird hier ambivalent – als Bedürfnis nach Nähe, Trost, aber auch als konfrontative Umarmung mit autoritären Tendenzen. Das Objekt lädt zur Auseinandersetzung mit emotionalen, sozialen und politischen Bedürfnissen ein, die in populistischen Bewegungen ihren Ausdruck finden.

Kritische Ambivalenz Das Kuscheltier ist weich, warm, haltbar, leicht überlebensgroß – es passt in den Arm, aber auch ins Bett oder auf das Sofa. Es ist zugleich grotesk und vertraut, zwischen Karikatur und Vermenschlichung. Die Figur ruft paradoxe Reaktionen hervor: Irritation, Ablehnung, Nähe, vielleicht sogar ein irritiertes Lächeln. Gerade diese Ambivalenz ist Teil des Konzepts: Es geht nicht um Zustimmung oder Ablehnung, sondern um ein Sichtbarmachen innerer Spannungen, um eine Form der emotionalen Reflexion.

Transformative Funktion Das Objekt ermöglicht eine Übersetzung politischer Symbolik in körperlich-emotionale Handlungen. Es verkehrt das autoritäre in das intime, das bedrohliche in das weiche, das mediale Bild in ein greifbares Ding. Dabei spielt das Design mit dem Prinzip der Affektumleitung – ähnlich der Praxis des „Wutballs“ oder der japanischen Daruma-Puppe, die geschlagen wird, um symbolische Kontrolle zu gewinnen. Soft Power fragt: Welche Bedürfnisse verstecken sich hinter autoritären Sehnsüchten? Wofür steht der Kult um starke Figuren in Zeiten demokratischer Erosion?

Design als politische Intervention Das Kuscheltier funktioniert als kritisches Objekt im Sinne von Anthony Dunne und Fiona Raby (Speculative Everything, 2013). Es will nicht gefallen, sondern befragen – indem es vertraute Formen mit unbequemen Inhalten verknüpft. Es steht exemplarisch für ein „Design for Debate“ und verweigert sich klarer moralischer Positionierungen. Stattdessen öffnet es ein Feld der Ambiguität, in dem politische Fragen in körperlichen und affektiven Dimensionen verhandelt werden.

Soziale und politische Verortung Der Personenkult um Donald Trump ist kein isoliertes Phänomen, sondern Symptom einer globalen Entwicklung: die Emotionalisierung der Politik, die Medialisierung von Macht, die Fragmentierung demokratischer Diskurse. Das Kuscheltier als Objekt dieser Dynamik positioniert sich als ironisch-transformative Geste – es verweigert sich sowohl heroischer als auch rein ablehnender Darstellungen.

Ähnliche Tendenzen sind etwa in Brasilien (Bolsonaro), Italien (Meloni), Ungarn (Orbán) oder auch im AfD-Kult um einzelne Figuren zu beobachten. Soft Power greift diese Strukturen auf und überführt sie in ein absichtlich naives, nahezu kindliches Format – ein gestalterischer Zugriff, der grotesk und provozierend zugleich ist.

Bildbeschreibung

Bildbeschreibung

Bezüge und Referenzen: – Dunne & Raby: Speculative Everything: Design, Fiction, and Social Dreaming (2013) – Ahmed Ansari: Decolonizing Design Pedagogy (2022) – über die Notwendigkeit emotionaler und kultureller Reflexion im Design – Hito Steyerl: Duty Free Art (2017) – zur Verschränkung von politischer Macht, digitaler Ikonografie und kulturellem Kapital – Simon Critchley: On Humour (2002) – zur Funktion des Komischen als subversives Mittel gegen Autorität – Carolyn Pedwell: The Politics of Empathy (2014) – zur kritischen Reflexion emotionaler Politiken




REALITÄTSABGLEICH > (ノಠ益ಠ)ノ彡

Theoretische Fundierung

Soft Power greift kritische und spekulatives Design auf, wie es Dunne und Raby vorschlagen. Das Konzept nutzen vertraute Formen, um unbequeme Themen aufzugreifen und Reflexionen zu ermöglichen. Die Verwendung von Humor und grotesker Darstellung ähnelt Critchley's Analyse des Komischen als subversivem Mittel. Es eröffnet Raum für emotionale Reflexion, wie Pedwell betont, und legt Wert auf den Zusammenhang zwischen körperlicher und affektiver Erfahrung und politischer Auseinandersetzung.

Praktische Umsetzbarkeit

Das Kuscheltier ist als physisches Objekt realisierbar und ermöglicht eine direkte interaktive Erfahrung. Es ist jedoch wichtig, dass es als kritisches Design nicht als kitschige Verwertung politischer Figuren missverstanden wird. Die Herstellung sollte den gestalterischen Anspruch und die kritische Botschaft des Projekts wahren.

Gesellschaftliche Anschlussfähigkeit

Soft Power spricht direkt die aktuellen gesellschaftlichen Dynamiken an, wie der Personenkult um autoritäre Figuren und die Emotionalisierung der Politik. Es bietet eine kritische und humorvolle Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen und kann als Diskussionsanlass dienen.

Ethische Spannungsfelder

Die Verwendung der Figur Donald Trump als Kuscheltier trägt das Risiko, als verharmlosend oder trivialisierend wahrgenommen zu werden. Es muss klar sein, dass das Objekt nicht als positive Darstellung des Politikers verstanden wird, sondern als kritisches Werk.

Gestalterische Konsequenzen

Das naiv-anschauliche Design wirft die Frage auf, wie stark das Objekt als künstlerisches Werk wahrgenommen wird und ob die Absicht klar vermittelt wird. Es muss sorgfältig ausgeführt sein, um die Ambivalenz und die kritische Botschaft zu vermitteln.

Akzeptanz-/Scheiterungsbedingungen

Die Akzeptanz hängt stark davon ab, wie das Objekt präsentiert und kontextualisiert wird. Es bedarf einer klaren Erklärung seiner kritischen Absichten, um Missverständnisse zu vermeiden.

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🖧 ξξ(∵◕◡◕∵)ξξ VERBINDUNGEN

Lernraum:Stadt - Das dezentrale Bildungsnetzwerk im urbanen Raum Dieses Konzept ist am ähnlichsten zum Ausgangskonzept, da beide Projekte die Stadt als interaktive, soziale und kritische Umgebung nutzen. Beide laden zu einer Auseinandersetzung mit sozialen und politischen Themen ein, indem sie vertraute Orte und Formen in neue, provozierende Kontexte übersetzen.
https://designfiction.turboflip.de/ubiquilearn-das-dezentrale-bildungsnetzwerk-im-urbanen-raum

WEBSEITE – Gewebte Erinnerung an ein freies Internet Eine interessante Kombination ergäbe sich mit diesem Konzept, da beide Projekte kritische Designobjekte sind, die traditionelle Medienformen (in diesem Fall das Internet) in körperliche, emotionale Erfahrungen übersetzen. Beide laden zu einer Reflexion über die Veränderungen in der digitalen und politischen Welt ein und nutzen provokante, ambivalente Formen. https://designfiction.turboflip.de/webseite-–-gewebte-erinnerung-an-ein-freies-internet

MycoAdapter - temporäre sensorische Körper Erweiterung Dieses Konzept könnte große Teile des Ausgangskonzeptes ersetzen, indem es die Idee der Symbiose und der körperlichen Verbindung zu politischen und sozialen Themen überträgt. Anstatt ein Kuscheltier, könnte ein lebendiges, sensorisches Interface als kritisches Werk fungieren, das die Verbindung zwischen Mensch und Umwelt, einschließlich politischer Strukturen, auf eine neue Weise reflektiert.
https://designfiction.turboflip.de/mycoadapter-temporäre-sensorische-körper-erweiterung




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