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✎ von Anastasia Wilbrandt am Juni 9, 2025 -

Installation showing ressourceconsumption of AI

Ein farbenfrohes, interaktives Kunstwerk zeigt sieben durchsichtige Kästen an einer grauen Wand – sechs kleine mit bunten Flüssigkeiten und ein großer schwarzer in der Mitte, verbunden durch chaotisch verlaufende Schläuche, die wie eine Weltkarte wirken. Kleine geometrische Figuren entlang der Schläuche lassen sich zu Formen wie Kugeln oder Würfeln kombinieren. Die Nahaufnahme mit Studiobeleuchtung betont die leuchtenden Farben und die klaren Materialien vor neutralem Hintergrund.

To be editet (musste mir nur einiges von der Seele schreiben).

Der Ressourcenverbrauch von Künstlicher Intelligenz steht als großes Damokles Schwert über der Technologie. Den wenigsten BenutzerInnen ist bewusst, wie stark der Einfluss ihrer Interaktion mit KI sich auf ihre Umwelt auswirkt. So wie viele Interaktionen mit Technologie, wie zum Beispiel das Benutzen von Smartphones, des Internets oder von Streamingdiensten, merken wir nicht wie Regionen in unserer Welt darunter leiden. Metaphern wie "Cloud" für Speichersysteme von Daten, sind dabei Irre führend. Cloud wird als leichte Wolke mit weichem kuscheligem Erschienungsbild gesehen und nihct wie eine riesen Serverbank in mitten der Wüste von Kalifornien.

Wir benutzen die Dineg phne nachzudenken, weil wir ihre Auswirkungen nicht sehen. Hier ist ein versuch abzubilden was im HIntergrund passiert. Sieben durchsichtige Kunststoffkästen stehen für die abstrakten Ressourcen unserer Welt. Ein größerer Kasten enthält eine schwarze Flüssigkeit und steht in der Mitte. Die schwarze Flüssigkeit ergibt sich aus den bunten Flüssigkeiten in den anderen Kästen, die sich zu einer trüben Suppe vermischen. Sie steht für den Sondermüll, den wir mit unsereren unbedachten Handlungen verursachen.

Leider können nur ganz wenige Menschen die Entscheidung über nachhaltigere Lösungen unseres Konsum treffen. Nämlich die, die die Produkte auf den Markt bringen. Durch verkleben, vermischen und Lackieren von Oberflächen, das Verwenden von giftigen Chemikalien zum Herstellen von viel Verkauften Produkten, produzieren sie Müll, der nicht weiter verwendet werden kann. Kate Crawford spricht von einem Geographischen Lebenszyklus. Geboren aus natürlich vorkommenden Rohstoffen leben Objekte so lange bis sie ausgetauscht werden und streben auf Mülldeponien, die die Welt verschmutzen.

Die Globalisiertheit und Vernetztheit unserer Welt lässt Produktketten nur schwierig nachzuverfolgen. So brauchte intel zum BEispiel vier Jahre um ihre Produktionskette nachzuweisen. Es wirkt wie ein Blackbox in die wir nihct gucken können. In der Intsallation verbinden durchsichtige Kunststoffschläuche die einzelnen kleineren Kästen mit dem größeren Kasten und bilden so ein zusammenhängendes Netz von mit Flüssigkeit gefüllten Behältern vor der kahlen Wandoberfläche. Die Schläuche sind auf chaotische Weise um die Kästen herum angeordnet, aber in einem größeren Bild sieht es aus wie eine Weltkarte. Dies steht sinnbildlich für unsere verworrene Welt, in der wir nicht durch unsere Prozesse durch sehen können.

Bildbeschreibung

Entlang der Schläuche sind kleine abstrakte geometrische Figuren zu sehen, die aneinander befestigt werden können und Formen wie Kugeln, Würfel und Dreiecke aufweisen. Diese sollen für kleine Änderungen stehen, die wir alle an diesem Sytsem tun können. So kann das verwenden von kleinen Raspberry Pis mit lokalen Modellen beispiel eine ausreichende Rechenleistung für alltägliche Fragen an KI bieten. Der Ressourcenverbrauch veringert sich somit in dem Fall, dass weniger Wasser zur Kühlund eingesetzt werden muss. Auch wird nicht ständig auf den Antworten und Interaktionen mit dem Modell weiter trainiert.

Die Erkenntnis, alles ist menschgemacht, da standen also Entscheidungen von Menschen hinter. Hä?!!




speculatives

Analyse des Konzepts anhand von Designfiktion Kritierien.


#1 Bezug zur eigenen Lebenswelt
Die Installation spricht direkt alltägliche Technologien an (Smartphones, Streaming, KI-Nutzung), wodurch Betrachter:innen sofort eigene Erfahrungen einordnen können. Die abstrakte Darstellung von Ressourcen als Flüssigkeiten könnte jedoch zu distanziert wirken – konkretes Bildmaterial (z.B. Fotos von Minen oder Serverfarmen) neben den Kästen würde die persönliche Betroffenheit verstärken.

#2 Relevanz gesellschaftlicher Themen
Das Konzept adressiert klar den ökologischen Fußabdruck digitaler Technologien – ein drängendes Thema. Allerdings fehlt der Bezug zu aktuellen Debatten (z.B. EU-KI-Verordnung, Wasserentnahme durch Rechenzentren). Ein QR-Code mit Links zu NGOs oder Initiativen für nachhaltige IT könnte Handlungsoptionen aufzeigen.

#3 Gestalterische Zuspitzung
Die schwarze "Sondermüll"-Flüssigkeit als Endprodukt ist eine starke visuelle Zuspitzung. Noch provokativer wäre es, die Flüssigkeit langsam dunkler werden zu lassen (per Tropfsystem), um den schleichenden Prozess der Verschmutzung sichtbar zu machen.

#4 Symbolik und Metaphern
Die "Cloud"-Kritik und die Weltkarten-Schlauch-Anordnung sind effektiv. Die geometrischen Figuren als Handlungsoptionen wirken jedoch zu abstrakt. Besser: Beschriftete Module (z.B. "Second-Hand-Handy", "Open-Source-KI") zum Anfassen, die sich physisch an die Schläuche klicken lassen.

#5 Narrative Konsistenz
Der Spannungsbogen (Rohstoffe → Nutzung → Müll) ist schlüssig. Die chaotische Schlauchanordnung untergräbt aber die Lesbarkeit. Eine klare "Flussrichtung" (von bunten zu schwarzen Kästen) würde die Aussage verstärken.

#6 Irritative Reibung
Der Blackbox-Vergleich irritiert smart – doch die Installation riskiert, als "ausweglos" wahrgenommen zu werden. Gegensteuern: Eine weiße Flüssigkeit im letzten Kasten, die durch Besucher:innen-Aktionen (z.B. Knopfdruck für Recycling) hinzugefügt werden kann.

#7 Varianz
Die Grundidee wird eindimensional präsentiert. Warum nicht drei Szenarien zeigen?

  1. Status quo (schwarze Flüssigkeit dominiert)
  2. Tech-Optimismus (KI "löst" das Problem – aber die Flüssigkeit wird blau und toxisch)
  3. Postwachstum (Schläuche werden zu einem geschlossenen Kreislauf umgebaut).

Pragmatische Lösungsidee
Integriere ein interaktives Display, das den CO₂-Verbrauch von KI-Anfragen live berechnet (z.B. "10 ChatGPT-Anfragen = 1 Liter Wasser"). Besucher:innen könnten eigene Nutzungsdaten eingeben – das schafft Betroffenheit ohne Moralkeule.

realistics

Reality Check anhand aktueller Studien und Forschung.


Ressourcenverbrauch von KI: Realitätscheck

Die CO₂-Emissionen eines großen KI-Modells (z. B. GPT-3) entsprechen etwa 300 Hin- und Rückflügen New York–San Francisco (Strubell et al., 2019). Lokale Modelle (wie Raspberry Pi-Implementierungen) reduzieren den Footprint, sind aber limitiert in Leistung.

Metaphern vs. Realität

"Cloud"-Begriff verschleiert physische Infrastruktur: Rechenzentren verbrauchen 1% des globalen Stroms (IEA, 2022). Transparenz-Tools wie The Green Web Foundation machen Standorte sichtbar.

Blackbox-Produktionsketten

Intel’s vierjährige Nachverfolgung zeigt: Seltene Erden (z. B. Kobalt) stammen oft aus konfliktbeladenen Regionen (Crawford & Joler, 2018). Blockchain-Prototypen (z. B. Circulor) versuchen Lieferketten abzubilden – noch nicht skalierbar.

Pragmatische Alternativen

  • Edge Computing: TinyML (Mini-KI auf Mikrocontrollern) reduziert Cloud-Abhängigkeit (Warden & Situnayake, 2019).
  • Open-Source-Modelle: BLOOM (BigScience) nutzt erneuerbare Energien für Training.

Müll als Systemfehler

Crawfords "geografischer Lebenszyklus" ignoriert oft Design for Disassembly (z. B. Fairphone). Lösbar durch:

  • Modulare KI-Hardware (wie Framework Laptop)
  • Right-to-Repair-Gesetze (EU-Entwurf 2023).

Handlungsmacht vs. Ohnmacht

Individuelle Änderungen (lokale KI, Repair-Cafés) sind Tropfen auf heiße Steine. Systemische Hebel:

  • Transparenzpflicht für Tech-Firmen (wie EU-CSRD)
  • Kollektorische Nutzung (KI-Genossenschaften).

Theoriegap: Postwachstums-Ansätze (Latouche) fehlen in Tech-Debatten – dabei wäre "Degrowth AI" ein radikaler Gegenentwurf.

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ᏰᏒᏋᏋᎴᏋᏒ LLM is working now...


metadata

pragmatics

Relektiert die Kernideen des Konzepts und generiert vereinfachte Varianten - die mit niederschwelligen Methoden und Materialien umsetzbar sind.


Minimalistisch

Ein einfacher durchsichtiger Plastikbehälter wird mit Wasser gefüllt. Verschiedene Lebensmittelfarben symbolisieren unterschiedliche Ressourcen wie Energie, Wasser oder seltene Erden. Eine Pipette oder ein Löffel dient dazu, kleine Mengen der Farben in den Behälter zu geben. Jede Interaktion – etwa das Stellen einer KI-Anfrage – wird durch das Hinzufügen einer Farbe dargestellt. Mit der Zeit vermischt sich das Wasser zu einer trüben Brühe, die den kumulativen Effekt unsichtbarer Verbrauchsprozesse zeigt. Der Behälter bleibt offen, sodass die Flüssigkeit verdunstet oder verschüttet werden kann – ein direkter Hinweis auf irreversible Verluste.

Invertiert

Anstelle von Flüssigkeiten werden Klarsichtfolien übereinandergelegt, die mit Symbolen bedruckt sind: Blitze für Energie, Tropfen für Wasser, Chip-Icons für Hardware. Jede Nutzung einer KI-Anwendung führt dazu, dass eine weitere Folie aufgelegt wird. Mit jeder Schicht wird das Bild undurchsichtiger, bis nichts mehr erkennbar ist. Die Umkehrung liegt darin, dass hier nicht der Verbrauch, sondern die zunehmende Undurchsichtigkeit des Systems im Vordergrund steht. Die Folien können abgezogen werden – eine Aufforderung, Schichten der Abstraktion zu entfernen, um die Realität dahinter zu sehen.

Transformiert

Ein alter Kühlschrank wird als symbolischer Serverraum genutzt. An seiner Innenseite hängen mit Wasser gefüllte Luftballons, die durch kleine Nadeln langsam leck geschlagen werden. Das tropfende Wasser sammelt sich in einer Schale am Boden. Die Besucher können die Nadeln entfernen oder weitere einstechen. Der Kühlschrank steht für die vermeintliche Kühle der "Cloud", während das austretende Wasser den Verbrauch sichtbar macht. Die Interaktion provoziert die Frage: Lässt sich das Leck stoppen, oder ist der Prozess unaufhaltsam? Die Materialien sind alltäglich, die Aussage absurd und doch konkret.

ethics

Reflektiert die ethische Perspektive auf das Projekt - sucht und hinterfragt kritische blinde Flecken im Konzept und entwickelt erbauliche loesungsorientierte Fragestellungen.


Allgemeine ethische Implikation und Wirkung in die Gesellschaft

Die Installation suggeriert eine Verbindung zwischen den farbigen Flüssigkeiten und dem zentralen schwarzen Behälter, was metaphorisch als Dominanz oder Kontrolle interpretiert werden könnte. Die Darstellung als "Weltkarte" könnte unbewusst Hierarchien verstärken, indem sie eine zentrale Machtposition (schwarzer Kasten) gegenüber periphereren Elementen (bunte Kästen) inszeniert. Gesellschaftlich könnte dies bestehende Machtstrukturen verklären oder vereinfachen. Eine Lösung wäre, die Flüssigkeiten gleichberechtigt zu verbinden oder die Schläuche als Kreislauf ohne Zentrum zu gestalten, um Kooperation statt Kontrolle zu symbolisieren.

Diskriminierung durch das Konzept, verwendete Technologien oder der Grundidee

Die farbliche Zuordnung der Flüssigkeiten zu abstrakten "Regionen" könnte Stereotype bedienen, wenn Assoziationen zu bestimmten Kulturen oder Identitäten nahegelegt werden (z.B. Blau = Wasser, Grün = Natur). Die schwarze Flüssigkeit in der Mitte könnte zudem unbewusst negative Konnotationen wecken. Hier wäre eine neutrale Farbwahl oder eine klare Dekonstruktion der Symbolik hilfreich – etwa durch Begleittexte, die die Willkürlichkeit der Farben betonen oder auf kollektive Prozesse verweisen.

Reproduktion kolonialer oder patriarchaler Denkmuster oder Filterblasen

Die chaotische Anordnung der Schläuche als "Weltkarte" könnte eurozentrische Perspektiven reproduzieren, wenn sie bekannte koloniale Machtachsen nachahmt. Die geometrischen Figuren entlang der Schläuche erinnern an standardisierte, westlich geprägte Formensprachen, die andere Wissenssysteme (z.B. organische oder indigene Formen) unsichtbar machen. Ein Gegenentwurf wäre, lokale Künstler:innen oder Handwerker:innen einzubeziehen, um die Figuren vielfältiger zu gestalten – oder die "Karte" als offenes System zu präsentieren, das Besucher:innen selbst umgestalten können.

Pragmatische Idee: Interaktive Elemente könnten die Passivität der Betrachter:innen durchbrechen – etwa indem Farben mischbar sind oder Schläuche umgesteckt werden können, um Machtverhältnisse sichtbar zu hinterfragen.

intrinsics

Reflektiert zugrundeliegende intrinsische Motivation des Projektes - untersucht diese kritisch und reflektiert mit erbaulichen Fragestellungen.


network

Zeigt Verbindungen oder interessante Überschneidungen zu anderen Konzepten innerhalb dieser BREEDER Instanz.


1 Ähnlichstes Konzept: MykoMorphose – Pilzbasierte Dekonstruktion für eine atmende Stadt

Das Konzept "MykoMorphose" ähnelt dem Ausgangskonzept durch seinen Fokus auf nachhaltige Materialkreisläufe und die Sichtbarmachung von Umweltauswirkungen. Beide thematisieren die Transformation von Ressourcen – hier durch Pilze, die Beton abbauen, dort durch KI-Ressourcenverbrauch als schwarze Flüssigkeit. MykoMorphose zeigt ebenfalls, wie unsichtbare Prozesse (Dekonstruktion) greifbar gemacht werden.
https://designfiction.turboflip.de/t

2 Interessante Kombination: FITTER:BIT – Die funktionslose Smartwatch

Eine Verbindung mit "FITTER:BIT" wäre spannend, da es den Gegensatz zwischen bewusstem Verzicht (analoge Uhr) und unreflektiertem Technologiekonsum (KI-Ressourcen) betont. Die Smartwatch provoziert Fragen zur Selbstoptimierung – ähnlich wie die Installation zur Hinterfragung von KI-Nutzung. Beide regen zu einem bewussteren Umgang mit Technik an.
https://designfiction.turboflip.de/fitterbit

3 Konträres Konzept: Der Verkaufsmonolith – KI-gestützte Konsumsteuerung

Im Gegensatz zur kritischen Haltung des Ausgangskonzepts steht "Der Verkaufsmonolith" für unreflektierte Technikgläubigkeit. Während die Installation Ressourcenverschwendung anprangert, optimiert der Monolith Konsum durch KI – ohne ökologische Konsequenzen zu thematisieren. Eine Kombination beider könnte die Diskrepanz zwischen Konsumfreude und -verantwortung aufzeigen.
https://designfiction.turboflip.de/der-verkaufsmonolith

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